Jahresbericht 2018

Straßen aus Beton – volkswirtschaftlich und ökologisch sinnvoll

Ein guter Zustand des Straßennetzes bis hin zu den Gemeindestraßen ist unerlässlich für Österreich als Lebens- und Wirtschaftsstandort. Fahrbahnen aus Beton weisen im Vergleich zu herkömmlichen Asphaltstraßen wirtschaftliche und ökologische Vorzüge auf. Durch neue Technologien in der Errichtung könnte Beton diese künftig auch vermehrt im regionalen und kommunalen Straßennetz ausspielen.

Betonstraßen sind langlebig, belastbar, bleiben frei von Spurrillen und verformen sich nicht in der Sommerhitze. Ihre hellere Oberfläche trägt am Land zu mehr Sicherheit bei, in der Stadt mindert sie den „Urban Heat Island Effect“. Durch die steifen Betonoberflächen wird der Rollwiderstand verringert und somit Treibstoff gespart. Dadurch werden weniger Emissionen erzeugt, der Transport optimiert und die Verkehrssicherheit erhöht. Im hochrangigen Straßennetz ist Beton aufgrund seiner Vorzüge bereits weit verbreitet. Die dort übliche Errichtung mit dem Betondeckenfertiger ist im niederrangigen Straßennetz allerdings nicht zweck-mäßig. Der Verein EcoRoads hat daher die Errichtung von Betonstraßen aus Walzbeton erforscht und erfolgreich erprobt. Walzbeton kombiniert die Vorteile des einfachen und flexiblen Einbaus mit einem Asphaltfertiger mit den hervorragenden materialtechnologischen Eigenschaften des Baustoffs Beton für die Herstellung langlebiger regionaler High-End-Straßen.

Erfolgreicher Einbau von Walzbeton mit modifiziertem Asphaltfertiger

Auf einer 500 Meter langen Teststrecke in der Steiermark ist es dem Forscherteam von EcoRoads in Kooperation mit Volvo gelungen, eine massive Straßendecke aus Walzbeton mit einem modifizierten Asphaltfertiger einzubauen.

Volvo hat für diese Teststrecke einen Kettenfertiger mit Doppelstampferbohle zur Verfügung gestellt, mit dem es möglich ist, Beton wie auch Asphalt einzubauen. Beim Einbau wurden verschiedene Betonrezepturen des Forschungslabors Smart Minerals und unterschiedliche Oberflächenbearbeitungen getestet. Die Arbeits- geschwindigkeit lag mit etwa ein bis zwei Metern pro Minute nur geringfügig unter der von Asphalt. Der Walzbeton wurde mit erdfeuchter Konsistenz verarbeitet. Dadurch erreicht er rasch nach dem Einbau bereits die erforderliche Standfestigkeit und kann in weniger als einem Tag befahren werden. Der erfolgreiche Einbau transferiert Forschungsarbeiten in die Straßenbau-Praxis und demonstriert, dass Beton auch im niederrangigen Verkehrsnetz eine attraktive Alternative zum Asphalt darstellt.