Jahresbericht 2018

Unabhängigkeit von natürlichen Rohstoffen und fossilen Energieträgern

Die österreichische Zementindustrie hat in den vergangenen Jahrzehnten die Prozesse zur Klinkererzeugung laufend optimiert. Sie hat dabei fossile Brennstoffe weitgehend ersetzt und den Anteil alternativer Brenn- und Rohstoffe zur Produktion von Klinker erhöht. Damit hat sie Primärressourcen geschont und zum Klimaschutz beigetragen. Doch nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftspolitisch sind diese Leistungen der Zementindustrie positiv zu bewerten.

Alternative Brennstoffe

In Österreich haben die Zementunternehmen schon frühzeitig die Strategie verfolgt, konventionelle Energieträger durch alternative Brennstoffe zu ersetzen. Dazu haben sie in den letzten Jahrzehnten in modernste technische Anlagen und Komponenten investiert, die sie gemeinsam mit Anlagenbauern entwickelt und installiert haben. Umweltschutz, insbesondere die Vermeidung von schädlichen Emissionen, hatte dabei höchste Priorität.

Ersatzbrennstoffraten der Zementindustrie

Der internationale Vergleich mit Daten von 2017 zeigt, dass Österreich weltweit die höchste Ersatzbrennstoffrate vorweisen kann. 2018 wurden in den österreichischen Zementwerken bereits 81,2 % des thermischen Energiebedarfs durch alternative Brennstoffe gedeckt. Insgesamt haben die heimischen Zementwerke 555.614 t Ersatzbrennstoffe – beispielsweise nicht rezyklierbare Kunststoffabfälle, Altreifen und Papierfaserreststoffe – verwertet.

Umwelt- und wirtschaftspolitischer Nutzen:

  • Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen erfordert Investitionen in Brennertechnologien, Lager-, Förder- und Dosiereinrichtungen. Diese Investitionen sowie die Entwicklung und Verbreitung innovativer technologischer Lösungen fördern eine wettbewerbsfähige Industrie und das Wirtschaftswachstum in Österreich.

  • Ersatzbrennstoffe beinhalten biogene Bestandteile. Die Substitution konventioneller Energieträger durch Ersatzbrennstoffe trägt dazu bei, dass der spezifische CO2-Ausstoß bei der Herstellung von Zement in Österreich so niedrig ist wie in keinem anderen Land.

  • Ersatzbrennstoffe sind in der EU ausreichend verfügbar und müssen nicht importiert werden. Ihre Anwendung verringert somit die Abhängigkeit von Energieimporten und leistet einen Beitrag zur Versorgungssicherheit.

  • Brennstoffe werden in der Zementindustrie simultan stofflich und thermisch verwertet, denn die Brenn-stoffaschen dienen als Rohmaterial für die Klinkerproduktion. So wird z.B. Eisen aus Altreifen stofflich verwertet. Die sichere, effiziente und reststofffreie Abfallverwertung macht die Zementindustrie zu einem wichtigen Partner der modernen Recyclinggesellschaft.

Anteil alternativer Rohstoffe für die Klinkerproduktion
Anteil alternativer Rohstoffe für die Klinkerproduktion

Alternative Rohstoffe

Um schonend mit den natürlichen Ressourcen umzugehen, forciert die heimische Zementindustrie den Einsatz von sekundären Rohstoffen. So wird das Rohmehl für die Klinkererzeugung zunehmend mit Materialien aus dem Baustoffrecycling (Ziegelsplitt und Betonbrechsande) und verschiedensten industriellen Nebenprodukten (z.B. Schlacken, Gießerei-altsande, Walzzunder) hergestellt. Diese Materialien ersetzen natürliche kalk-, silizium-, eisen- und aluminiumhaltige Rohstoffe. 2018 hat die österreichische Zementindustrie zur Klinkerproduktion 765.918 Tonnen dieser alternativen Rohstoffe verwertet. Ihr Anteil am erzeugten Rohmehl lag somit bei 14 %. Das ist ein deutlich höherer Wert als international üblich. Im europäischen Durchschnitt lag der Anteil von alternativen Rohstoffen bei 3,6 %.